In meinem heutigen Podcast geht es um das liebe Geld. Genauer gesagt um das Investieren mit ETFs. Ich erkläre euch kurz, was ETFs sind, welche Vorteile sie für mich haben und ich sage euch, wo und wie man sie kaufen kann.
Dicker Disclaimer: Jeder muss selbst wissen, was er mit seinem Geld macht! Dies ist keine Investitions-Empfehlung. Ich sage euch nur, was ICH mache und warum.
Auf dem Sparbuch gibt es keine Zinsen mehr, die Inflation frisst dein Geld auf. Doch was heißt das überhaupt? Im Klartext bedeutet das für deine Kohle:
Legst du heute 100 Euro auf ein Konto ohne Zinsen, kannst du in 20 Jahren nur noch Waren im Wert von etwa 60 Euro dafür kaufen. Ganz schön bitter, oder?
Dadurch, dass du nichts mit deinem Geld machst und es nur auf dem Sparbuch liegt, verbrennst du also quasi 40% davon. Einfach so durch Nichtstun.
Da fragt man sich schon, warum in Deutschland nur jeder neunte Euro in Aktien investiert ist. Denn die meiste Kohle liegt – tatsächlich – auf dem Sparbuch!! Ein Grund: Die Deutschen wissen einfach viel zu wenig zum Thema Finanzen.
Oder könnt ihr euch erinnern, in der Schule mal darüber gesprochen zu haben, wie man sich ganz einfach über Aktien an Firmen wie Adidas, Apple oder Lufthansa beteiligen kann? Also wir nicht.
Und genau das ist echt eine Schande.
Wenn wir in der Schule für das Wirtschaftssystem vorbereitet werden, wieso zum Teufel lernen wir dann nicht, wie man von der Wirtschaft profitieren kann? Und das, ohne aktiv dafür zu arbeiten?
Für mich echt ein Armutszeugnis und wenn ich das Schulsystem reformieren könnte, wäre das einer der wichtigsten Punkte für mich. Das ist allerdings eine andere Baustelle.
Also, wohin mit dem Geld, wenn das Parken auf dem Sparbuch nichts bringt? Eine Möglichkeit: Leg dein Geld in ETFs an!
Kurz erklärt: ETF ist die Kurzform für Exchange Traded Funds, also börsengehandelter Fonds. ETFs sind also Fonds, die man an der Börse einfach selbst und jederzeit kaufen und verkaufen kann.
In einem Fonds sind immer mehrere Unternehmen drin, also genau so wie in einem Suppenfonds auch meistens mehrere Zutaten drin sind.
Wenn du in einen Fonds investierst, steckst du dein Geld also in mehrere Unternehmen gleichzeitig. Das nennt man Streuung, und Streuung ist einer der wichtigsten Faktoren für Sicherheit.
Aber warum ist das so?
Ganz einfach: Stell dir vor, du investierst 100 Euro in ein einziges Unternehmen. Das Unternehmen geht Pleite. Wie viel Geld hast du dann noch? Genau, 0 Euro. Stell dir vor du investierst 100 Euro zu gleichen Teilen in 100 Unternehmen. Davon gehen, sagen wir, 5 Unternehmen Pleite und 95 davon steigern ihren Wert um je 10 Cent. Dann hast du nach Adam Riese aus deinen 100 Euro 104,50 Euro gemacht.
Zugegeben: Ein sehr vereinfachtes Rechenbeispiel, aber es zeigt genau, was Streuung beim Thema Geldanlage mit deinem Risiko macht. Es reduziert sich. Deutlich!
Fonds oder ETFS sind also eine gute Wahl, weil sie breit gestreut sind und das Risiko und die Chancen!! auf mehrere Unternehmen verteilen.
Kommen wir zur nächsten Frage: Was gibt es alles für ETFs?
Die Antwort: einige! Es gibt Aktien-ETFs, Rohstoff-ETFs, Immobilien-ETFs und auch grüne, also nachhaltige ETFs kannst du kaufen.
Ein Index-ETF auf den DAX ist zum Beispiel das Spiegelbild des DAX. Du investierst also genau in die Top 30 Unternehmen, die im DAX sind – auch in ihrer Gewichtung. Das gleiche gibt es auch für den Dow Jones, also den amerikanischen Aktien-Index oder den CAC 40, den französischen Aktienindex, usw.
So, nachdem wir wissen, was ETFs sind und warum es sinnvoll ist, sein Geld breit zu streuen, stellt sich die Frage:
Wo kann ich ETFs überhaupt shoppen?
Das geht ganz einfach über ein sogenanntes Depot. Denn über dein Depot kannst du Aktien und ETFs kaufen und verkaufen. Das Geld für dein Depot wird von einem Konto deiner Wahl, z.B. deinem Girokonto überwiesen. Sobald dein Geld also im Depot ist, ist es in irgendeiner Form investiert. Das Geld auf deinem Girokonto ist es nicht.
Viele Depots sind kostenlos, die Kosten für eine Order – also einen Aktien oder Fondskauf – variieren aber. Nur so viel:
ETFs sind passive Fonds, d.h. es gibt niemanden, der sie aktiv managt. Und deshalb sind sie in der Regel viel günstiger als aktive Fonds, die von einem Fondsmanager überwacht werden.
Hast du dann dein Depot eröffnet, stellt sich eine weitere Frage:
Wie möchtest du gern investieren?
Bist du eher der Häppchen-Typ oder der Alles-auf-einmal-Kandidat?
Denn beim ETF hast du die Wahl. Du kannst ab 25 Euro monatlich sparen oder direkt einen Betrag X auf einmal anlegen.
Der Vorteil bei der monatlichen Sparrate ist, dass du sie jederzeit canceln, erhöhen oder senken kann. Du bist also super flexibel, wenn dein Leben sich ändert und du doch keine Extra-Kohle zum Investieren mehr haben solltest.
Aber: Wer das Geld sowieso rumliegen hat, und alles auf einmal investiert, profitiert langfristig von einer höheren Rendite, da eine große Summe Geld länger für ihn arbeitet. Dennoch: Bei beiden Varianten kannst du jederzeit verkaufen!
Eine gute Überleitung zum letzten Punkt: Wie lange sollte man denn sein Geld überhaupt investieren?
Grundsätzlich gilt: je länger, desto besser.
Denn, ähnlich wie beim Faktor Streuung, trägt der Faktor Zeit enorm zur Sicherheit deiner Anlage bei.
Es gibt Studien zu Anlagezeiträumen in Bezug auf den DAX, die belegen, dass es ab einem Anlagezeitraum von 12 Jahren in der Vergangenheit NIE Verluste gab.
Das heißt: Selbst wenn du zum schlechtesten Zeitpunkt ever, also z.B. kurz vor einer Finanzkrise eingestiegen bist, deine ETFs in den Keller gerutscht sind und du dann 12 Jahre das Ding so weiter laufen lassen hast: Selbst dann hättest du Gewinn gemacht!
Wir merken uns also: Den perfekten Einstieg in ETFs gibt es NICHT!
Niemand hat eine Kristallkugel, keiner weiß, wie sich der Markt entwickelt. Aber: Wenn du lang genug investiert, kann dir das im wahrsten Sinne des Wortes S++++egal sein!
Diese Strategie nennt man übrigens – um zum Schluss noch ein wenig zu klugscheißen – BUY AND HOLD.
Also kaufen und schlafen gehen. Für 12 Jahre.